Grattage digital + analog „Hex und Geister“

Autoren: Andreas Holler und Annika Lingenauber

Aufgabenstellung/Zielangabe:

  • Gruppe analog: “Male einen bunten Hintergrund und dann darüber mit einem dunklen Wachsmalstift dein Blatt komplett voll. Kratze jetzt mit einem Kratzer Figuren in die Wachsschicht. Welche Hexen und Geister findest du?“
  • Gruppe digital: „Fotografiere Strukturen und Muster, die in einen zauberischen Wald passen. Suche dir ein Foto davon aus, fülle dann das Bild in einer dunklen Farbe mit dem Fülleimer und radiere anschließend mit der Radierfunktion Figuren in das Bild.“

Kompetenzen

  • Ku1/2 Lernbereich 5: Fantasiewelten
    Die Schülerinnen und Schüler …
    …entnehmen Anregungen aus fremden oder selbsterfundenen Geschichten, um daraus Elemente und Ideen für eigene Bilder und Objekte (z.B. Figuren) zu gewinnen
    präsentieren ihre selbst gestalteten Arbeiten, erklären ihre Vorgehensweise und vergleichen ihre Arbeiten mit denen der Mitschülerinnen und Mitschüler
  • Ku1/2 Lernbereich 3: Visuelle Medien
    Die Schülerinnen und Schüler …
    …fotografieren interessante Motive in ihrer näheren Umgebung aus individuellen Blickwinkeln und erweitern so die bewusste Wahrnehmung ihrer Umwelt.
    …eröffnen sich durch die Überarbeitung/Weiterverarbeitung von Fotografien neue Gestaltungsmöglichkeiten

 

Stundenverlauf:

  1. Einstieg: Fantasiereise und Ideensammlung
  2. Arbeitsphase 1: jeweils in Gruppen: 1x analoge Grattage, 1x digitale Grattage
  3. Arbeitsphase 2: Gruppenwechsel
  4. Präsentation: Museumsgang und Betrachten der Ergebnisse
  5. Reflexion: Vergleich der Technik Grattage in analog und digital

 

 

 

Medien:

  • Tablets (12x Samsung, Android) mit App „Autodesk Sketchbook“
  • Traumreise zum Thema „Im Zauberwald“
  • Analoge Gruppe: DIN A4 Papier, Buntstifte, Wachsmalkreiden, Kratzer oder Zahnstocher
  • Digitale Gruppe: Tablets

Reflexion der UE durch Studierende:

Ich hielt die Stunde im Juni 2018 in einer 1. Klasse mit 23 Kindern, in der ich gerade ein Praktikum absolviere. Grundsätzlich verlief die Stunde in einer sehr guten und produktiven Arbeitsatmosphäre. Die Begeisterung der SuS, vor allem für die Arbeit mit den Tablets war riesig und so ihre Motivation von Anfang an gegeben. Leider konnte der geplante Stundenablauf nicht vollständig eingehalten werden. Da die Doppelstunde nach der ersten Pause begann, waren die ersten zehn Minuten schon vorbei, als dann endlich alle SuS auf ihren Plätzen und die Brotzeit verstaut war. Außerdem dauerten die beiden Gruppenarbeitsphasen doch deutlich länger, als gedacht.

Andreas: Ich habe in der Gruppenphase jeweils den digitalen Part betreut und angeleitet. Hier war festzustellen, dass für meine Erstklässler der Umgang mit einem Tablet doch noch sehr neu und wenig intuitiv war und somit viel Hilfestellung durch mich nötig war. Ich hatte im Vorfeld damit gerechnet, dass in diesem Alter bereits ein kompetenterer Umgang mit diesem Medium gegeben sein würde. Dennoch war die Arbeit mit dem Tablet für alle SuS sehr motivierend und eine schöne Gelegenheit.

Die Zielkompetenzen aus Lernbereich 3 wurden voll erfüllt. Die SuS fotografierten sehr begeistert interessante Objekte auf ihrem Pausenhof und machten sich intensive Gedanken über ihre Motive und die beste Perspektive. Anschließend wurde ein Foto ausgewählt und mit der App „Autodesk SketchBook“ in Grattage-Technik weiterverarbeitet.

In Zukunft würde ich mir für die geplanten Inhalte der Stunde deutlich mehr Zeit nehmen, das heißt vor allem für den digitalen Part mindestens eine eigene Doppelstunde, damit die SuS wirklich genug Zeit zur Exploration haben und nicht so viel angeleitet werden müssen. Außerdem finde ich, gerade bei neuen Techniken, die abschließende Reflexion sehr wichtig und diese sollte dann unbedingt auch genug Zeit abbekommen.


Annika: Als jemand, der vorher so gut wie nichts mit Kindern zu tun hatte und quasi null pädagogischen Hintergrund hat, war das ziemlich kaltes Wasser, in das ich mich geworfen habe. Falls ich so etwas nochmal machen würde, wüsste ich jetzt zumindest, wie ich mich besser vorbereiten könnte. Alleine das Zeitmanagement hat von Vorne bis Hinten nicht funktioniert: ich musste die Traumreise sehr knapp halten, am Ende war für eine Abschlussbesprechung keine Zeit mehr, die Mind-Map konnten wir auch nicht so groß aufziehen, wie geplant, das Kindereinsammeln draußen war auch schwierig.

Die Kinder hatten zum großen Teil Spaß, waren kooperativ und haben sich thematisch meist an der Traumreise orientiert (und wer im Wald ein Auto gesehen hat, durfte auch das Auto machen). Es ist auch überraschend gut untereinander geholfen worden (Wachsmalstifte geteilt, anderen beim übermalen geholfen).

Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich gut vorbereitet gewesen wäre, aber so eine Liste auf einem Blatt Papier ist dann doch besser zu handhaben als ein unberechenbares Rudel Kinder. Es hat aber nicht im Chaos geendet.

Autor: LMU KP Medienwerkstatt

Blogseite der Medienwerkstatt der Kunstpädagogik für Lehramt

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